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Markus 16,4-6

Dienstag 19.4.2022 – OSTERSONNTAG – Der Predigttext: Markus 16,1-8 Die Auferstehung von Jesus Christus – Markus 16,4-6 - Die Auferstehung / Jesus zur Wirkung kommen lassen Pfarrerin Mirjam Wolfsberger

Enttäuscht oder erschreckt darüber, dass sich die Verheißungen von Jesus und seine Aufträge noch nicht erfüllt haben bzw. wurden, den auferstandenen Jesus selbst suchen und erwarten, dass er immer wieder alles erfüllt

Die Faszination:

Markus 16,4-6 Doch als sie jetzt hinblickten, sahen sie, dass der riesige Stein zur Seite gewälzt war. Sie gingen in die Grabkammer hinein und erschraken sehr, als sie innen auf der rechten Seite einen jungen Mann in weißem Gewand sitzen sahen. Der sprach sie gleich an und sagte: "Erschreckt nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. Seht, das ist die Stelle, wo sie ihn hingelegt hatten.

Die drei Frauen waren auf den Tod eingestellt, als sie am leeren Grab ankamen. Und dann bricht eine unverständliche, fremde Wirklichkeit herein, die alles, was sie über Leben und Tod wissen, auf den Kopf stellt. Die Grenze zwischen Tod und Leben wird brüchig. „If you’re not afraid, you don’t understand“, meint der amerikanische Neutestamentler Brian Blount. Wer nicht erschrickt, hat nicht verstanden, was hier vor sich geht.
„Er ist nicht hier“, sagt der Engel über den Auferstandenen Jesus. Er ist nicht hier, nicht in dem, was wir uns ohnehin schon gedacht haben. Nicht in dem, was wir uns zurechtgelegt haben. Nicht in dem, was uns gleichgültig geworden ist.
Ich glaube: Die Wirklichkeit hat mehr Dimensionen als wir ahnen. Wenn wir uns mit den Frauen berühren lassen, wenn wir mit ihnen erschrecken über dieses leere 
Grab, dann passiert etwas. Die Erschütterung der Frauen kann einen inneren Raum freirütteln, der noch nicht gefüllt ist mit dem, was wir wissen oder glauben. Einen Raum für das Fremde und das Geheimnisvolle. Für Gott. Jörg Zink schreibt an einer Stelle: „Was wir einander beweisen können, füllt einen Fingerhut. Unsere Welt ist eine ungeheure, eine grenzenlose, dunkle Weite, die wir mit dem kleinen Licht unseres Verstandes nicht erhellen, und es wird uns von ihr immer nur so viel fühlbar sein, als wir in uns selbst Raum haben für Rätsel und Geheimnisse.“ Pfarrerin Mirjam Wolfsberger, Tübingen aus ihrer Predigt zum Ostersonntag am 17.4.2022

Ja mein lieber Rabbi, noch vieles was Du uns durch Deine Worte verheißen und in Auftrag gegeben hast hat sich noch nicht erfüllt. Manchmal scheint uns, dass vieles noch gar nicht passiert ist in unserem Leben. Dieser leere Raum will erfüllt werden von Dir. Ich leide unter diesem leeren Raum, bin sogar manchmal erschrocken darüber, dass ich sogar das Gegenteil tue, weil ich noch nicht zutiefst davon überzeugt bin, dass Du auch noch das Wollen und Vollbringen schenken musst. Ja ich will mich weiter auf die Suche nach Dir machen, um Dir zu begegnen, dass sich Worte von Dir erfüllen. Auf der Erde bist Du nicht mehr zu finden, aber im Himmel, da werde ich Dich finden und einmal Dir begegnen.