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Matthäus 23,9 / Jeremia 31,33f

Donnerstag 21.3.2024 – Der Fokus: Matthäus 23,1-12 Warnungen von Jesus für die jüdischen Pharisäer und Gesetzeslehrer - Matthäus 23,9 / Jeremia 31,33f  - Gott als Vater - Martin Schleske SCHWER 72 

Sich als Christen wie Brüder und Schwestern von ihrem Vater im Himmel besser verstehen lernen, der in seiner Gegenwart unser Herz lehrt, uns sein Wesen und Denken einflößt

Die Orientierung: 

Matthäus 23,9 Ihr sollt auch niemand von euren Brüdern auf der Erde mit 'Vater' anreden, denn nur einer ist euer Vater, nämlich der im Himmel. 

Obwohl Jesus anderen mit schroffen Worten Vater erklärt, niemand soll einen anderen Menschen „Vater“ nennen, wird dieser Begriff im Neuen Testament nach wie vor häufig verwendet – sowohl im biologischen wie im metaphorischen Sinn. Mit der Mahnung von Jesus ist wohl etwas anderes gemeint. In der Antike ist  „Vater“ nicht nur eine biologische Bezeichnung, sondern steht auch für einen Menschen, der Dank seiner geistigen Autorität einem anderen sein Denken einflößt und so dessen Herz lenkt und regierte. Das Jesuswort aber sagt: Das Innerste des Menschen, sein Herz, die Kernregion, aus der wir leben, soll von Gott selbst gelehrt werden. Es ist die Berufung des Menschen zu einer Gottunmittelbarkeit, wie sie in den prophetischen Genen Israels verheißen und zutiefst angelegt war:

lch werde mein Gesetz in ihr Inneres legen und es ihnen ins Herz schreiben. Und ich werde ihnen Gott sein, und sie werden mein Volk sein. Dann wird keiner mehr seinen Nächsten und keiner mehr seinen Bruder belehren und sagen: Erkenne den Herrn! Denn vom Kleinsten bis zum Grössten werden sie mich alle erkennen. (Jeremia 31,33f.)

Nicht durch Sekundärvermittlung, sondern durch unmittelbare Herzenserkenntnis soll unser Glaube göttliches Gedankengut aufsaugen und ein Zelt der Gottesbegegnung aufspannen, in dem wir hören, erkennen und begreifen, wer uns Gott ist. Es gibt diesen Ort der Gottesgegenwart, an dem wir gelehrt, getröstet, gestärkt, ermahnt, entlastet, geformt und mit Würde gekleidet werden. Was uns ins Herz gesprochen wird, geschieht in einer Ursprünglichkeit und Unmittelbarkeit, in die keine äußere Autorität anmaßend hineingreifen darf.

Niemand soll sich daran vergreifen, was nur Gott selbst dem Menschen ist. Die Gottverbundenheit kann einander bezeugt und inspiriert werden, aber sie kann nicht gelehrt und erklärt werden. Denn Gott erklärt uns nicht, wer er ist. Er bezeugt es. Darum dürfen wir einander Zeugen unserer Erfahrung sein: Brüder und Schwestern - niemals Vater, Meister oder geistlicher Lehrer. Martin Schleske aus „Werkzeuge“ Seite 72

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Matthäus 12,19 / Psalm 131,1+2

Donnerstag 1.2.2024 – Der Fokus: Matthäus 12,15-21 Jesus der Geliebte Gottes -  Matthäus 12,19 / Psalm 131,1+2Das Gebet als Hören / Furchtlosigkeit in der Nachfolge - Martin Schleske SCHWER 420

Meine inneren Ohren, ganz Gott zugetan, wie ein Baby bei seinem Vater, alle Stimmen verstummen und nur noch auf ihn hören lassen

Der Lebensstil:

Matthäus 12,19 Er wird nicht streiten und herumschreien. Man wird seine Stimme nicht auf den Straßen hören. 

Auf Gott zu hören bedeutet nicht, dass wir unsere Ohren öffnen müssten. Wie unsere äußeren Ohren, so sind auch die Ohren des inneren Menschen immer geöffnet, die Frage aber ist, welche Stimmen wir hören. Das leise Reden Gottes kann übertönt und dadurch überhört werden, wenn andere Stimmen lauter und mächtiger sind. Gott wird nicht schreien. 

Die lauteste Stimme, die uns hindert, ist die Angst. Wir hören die „Stimme“ dessen, was uns „bestimmt“; wir hören, wem wir „an-gehören“. Wenn die Angst uns bestimmt und wir ihr angehören, werden wir unablässig die Stimme der Befürchtungen hören, und unsere Furcht macht uns taub für Gott. Darum geht dem Reden Gottes häufig das Wort voraus „Fürchte dich nicht“ – nicht weil Gott schweigen würde, sondern weil wir beruhigt werden müssen, um zu hören. 

In die Ruhe zu gehen bedeutet, in einen Zustand zu gehen, wo das Vertrauen alle anderen Stimmen beruhigen darf. Stille ist die Stille vor den Stimmen, die nicht Gottes Stimmen sind. Es ist die Stille des Vertrauens, das uns in der Gegenwart Gottes gestillt hat, wie ein Kind, das still wird bei seiner Mutter, (Psalm 131,1+2) wie zwei Liebende, die in der Anbetung still geworden sind und so das Wesen den Herzschlag, die Seele des anderen hören. Sie hören, weil sie lieben. Martin Schleske aus „Werkzeuge“ Seite 420


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Matthäus 11,12 / 1.Thessalonich 5,19

Montag 29.1.2024 – Der Fokus: Matthäus 11,2-19 Jesus über Johannes - Matthäus 11,12 / 1.Thessalonich 5,19Dem Heiligen Geist Raum geben / Die Macht der Gewalt - Martin Schleske SCHWER 459

Das Reich Gottes und dessen Geist wird durch uns selbst und unsere Umfelder gedämpft, wird sich aber durch die Liebe immer durchsetzen, wenn wir das zulassen 

Die Orientierung: 

Matthäus 11,12 Von den Tagen des Täufers bis heute leidet das Himmelreich Gewalt, und die Gewalt tun, reißen es an sich.

Die Bibel bezeugt recht markant Gott als den „König“ und allmächtigen Schöpfer, doch auch dies andere deutet sie an. Wir haben die Verwundbarkeit Gottes in unserer Welt zu sehen. Es bedeutet, einem unterentwickelten Verständnis von der göttlichen Allmacht zu widerstehen. Der reife Glaube kennt die Behutsamkeit: „Den Heiligen Geist dämpft  (unterdrückt) nicht.“ 1.Thessalonicher 5,19 

Auch wenn das Wesen des Ewigen unverletzbar sein mag – seine Anwesenheit ist es nicht. Sie kann in unserer Welt niedergedrückt, gedämpft, entstellt, ja verwundet werden. Immer wieder wird innerhalb des Judentums über das Gottesgeschehen gesagt. Die Herrlichkeit der göttlichen Gegenwart (die Schechina) könne geschändet werden wie eine Frau. 

Die Schönheit und Verletzbarkeit der Gottesgegenwart ist die Anwesenheit der Liebe. Sie, die das Zusammenspiel zwischen den Welten ist, haben wir zu schützen. Sie ist das Heilige, das unter uns zunehmen und abnehmen kann. Darum wird ein reifes Gottesverhältnis nicht banal fragen: „Ist Gott da?“, sondern: „In welchem Ausmaß“ ist Gott da?“ Martin Schleske aus „Werkzeuge“ Seite 459


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Matthäus 11,12 / 1.Thessalonich 5,19

Montag 29.1.2024 – Der Fokus: Matthäus 11,2-19 Jesus über Johannes - Matthäus 11,12 / 1.Thessalonich 5,19Dem Heiligen Geist Raum geben / Die Macht der Gewalt - Martin Schleske SCHWER 459

Das Reich Gottes und dessen Geist wird durch uns selbst und unsere Umfelder gedämpft, wird sich aber durch die Liebe immer durchsetzen, wenn wir das zulassen 

Die Orientierung: 

Matthäus 11,12 Von den Tagen des Täufers bis heute leidet das Himmelreich Gewalt, und die Gewalt tun, reißen es an sich.

Die Bibel bezeugt recht markant Gott als den „König“ und allmächtigen Schöpfer, doch auch dies andere deutet sie an. Wir haben die Verwundbarkeit Gottes in unserer Welt zu sehen. Es bedeutet, einem unterentwickelten Verständnis von der göttlichen Allmacht zu widerstehen. Der reife Glaube kennt die Behutsamkeit: „Den Heiligen Geist dämpft  (unterdrückt) nicht.“ 1.Thessalonicher 5,19 

Auch wenn das Wesen des Ewigen unverletzbar sein mag – seine Anwesenheit ist es nicht. Sie kann in unserer Welt niedergedrückt, gedämpft, entstellt, ja verwundet werden. Immer wieder wird innerhalb des Judentums über das Gottesgeschehen gesagt. Die Herrlichkeit der göttlichen Gegenwart (die Schechina) könne geschändet werden wie eine Frau. 

Die Schönheit und Verletzbarkeit der Gottesgegenwart ist die Anwesenheit der Liebe. Sie, die das Zusammenspiel zwischen den Welten ist, haben wir zu schützen. Sie ist das Heilige, das unter uns zunehmen und abnehmen kann. Darum wird ein reifes Gottesverhältnis nicht banal fragen: „Ist Gott da?“, sondern: „In welchem Ausmaß“ ist Gott da?“ Martin Schleske aus „Werkzeuge“ Seite 459


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Matthäus 18,3 / Johannes 15,9

Dienstag 27.2.2024 – Der Fokus: Matthäus 18,1-5 Größenwahnsinn oder Gotteskindschaft - Matthäus 18,3 / Johannes 15,9 – Die Voraussetzungen um Liebe leben zu können - Martin Schleske SCHWER 502

Wie Kinder sich selbstverständlich lieben lassen und auf Gott eingehen lernen, indem wir ihm seine Liebe glauben und unseren Schmerz enttäuschter Liebe bei ihm abtrauern

Der Lebensstil: 

In der Art von Jesus zu glauben, ist auf eine verblüffende Weise die Entscheidung, wie ein Kind zu sein. Wir sollen den Mut haben, uns anzuvertrauen wie ein Kind. Der griechische Begriff bei Matthäus wird explizit für kleine Kinder verwendet. Das Besondere des kleinen Kindes, sein Charisma, ist doch dies: Es hat noch nicht verlernt, sich lieben zu lassen. Zu eben diesem Sinneswandel ruft Jesus die Menschen auf. Er sagt: Wenn ihr nicht von Grund auf umdenkt und werdet wie kleine Kinder, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen. (Matthäus 18,3). Ganz offensichtlich besteht die Gefahr, dass wir uns ernüchtert und verletzt vom Leben - bestimmte Eigenschaften abgewöhnen, die Kinder noch haben. Eigenschaften, die nötig sind, um mit Gott zu sein.

Wir schützen uns vor dem inneren Schmerz, denn unsere Seele fürchtet, enttäuscht zu werden, doch dieser Schutz schützt uns auch vor Gott. Es ist ein Schutz, der uns wasserdicht gegen die Erfahrung der Liebe macht. Werdet wie die kleinen Kinder, bedeutet darum auch: Verliert nicht durch Enttäuschungen und Schmerz hindurch eure Arglosigkeit; geratet nicht in jene Erwachsenheit, die euch schmerzhaft gelehrt hat, euch gegen Enttäuschungen abzustumpfen. Denn dieser Selbstschutz schützt euch auch vor den Erfahrungen der Liebe.

Wenn das Dasein nicht mehr enttäuscht werden kann, sind wir weder fähig zum Glauben, noch zur Liebe. Darum sagt jenes Jesuswort: Bleibt geöffnet für das Gute wie die Kinder.  Zu glauben bedeutet in seinem eigentlichen Sinn schlicht, sich lieben zu lassen. Denn eine jede Liebe kann in ihrer Kraft nur wirksam werden, wenn sie geglaubt wird. Das heißt es, wie ein Kind zu sein, das gesunde Wesen des Kindes muss sich nicht legitimieren; es bleibt arglos, und es bleibt in jener Selbstverständlichkeit, geliebt zu sein. Ich habe euch genauso geliebt, wie der Vater mich geliebt hat. Bleibt in meiner Liebe! (Johannes 15,9) Martin Schleske aus "Werkzeuge" Seite 502