Der Christ als Priester

So wie das Kunstwerk unabhängig vom Künstler existiert, existiert die Seele des Menschen auch unabhängig und getrennt vom Priester, der sie segnet und ihr dient. Während der Priester nun diese einmalige Seele erkennt und sich ihr zuwendet, hört er intensiv auf die Hilferufe, die sie aussendet. Genauso hört er mit seiner ganzen Existenz auf den Schöpfer seiner eigenen Seele und arbeitet zusammen mit dem Geist Gottes, um diese Seele hier aus dem Chaos zur Ordnung zu befreien und ihr Form und Sinn zu geben - ganz im Sinne Gottes. "Gib mir meine Gestalt, gib mein Leben", schreit die Seele im Chaos. "Hole mich aus der Finsternis, dem Stein. Ich bin hier - alles von mir ist hier - befreie mich!" - Und wenn wir den Geist einladen, dann brühtet er über uns und der Situation. Er kommt in uns, die wir des allmächtigen Gottes sind, und er handelt! Das ist Heilungsgebet. Das ist wahre Kreativität!  Leanne Payne aus "Heilende Gegenwart" Seite 69

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1.Petrus 2,9

Donnerstag 2.11.2023 – Der Fokus: Die aktuelle Studie - 1.Petrus 2,9Der Christ als Priester / Versöhnung entstehen lassenGRÜZFV 30f

Als Priester Gottes Menschen nicht nur mit Gott in Verbindung bringen, sondern gleichzeitig auch durch Gebet und Gespräch Brücken zwischen Menschen bauen, dass lebendige Beziehung, aber auch Versöhnung stattfinden kann

Der Lebensstil:

1.Petrus 2,9 Aber ihr seid ein ausgewähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, ein heiliges Volk, das Gott selbst gehört. Er hat euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen, damit ihr verkündigt, wie unübertrefflich er ist.

Es braucht für die Versöhnung Brücken und es braucht Menschen die bereit sind, über die Brücke auf die Menschen am anderen Ufer zuzugehen und sie zu besuchen, neugierig zu fragen, was sie bewegt. Es braucht also das Interesse für den anderen und die Offenheit für ihn. Und es braucht die Bereitschaft, sich auf den Weg zu machen, den eigenen Standpunkt zu verlassen und sich den anderen ohne Vorurteile anzuschauen und sich für ihn zu interessieren. 

Die Brücke ist seit jeher ein Symbol der Verbindung und Vermittlung. Der Papst nennt sich „Pontifex“, das heißt: Brückenbauer. Da wir Christen alle in der Tauf zu Priestern und Priesterinnen gesalbt wurden, haben wir alle die Aufgabe, Brücken zu bauen zwischen verfeindeten Menschen, zwischen Gruppen, die sich entfremdet haben, und zwischen Völkern, die gegeneinander aufstehen. 

Es gibt Gespräche, in denen man sich einfach nicht versteht. Statt zu verbinden, trennen uns solche Gespräche. Doch es gibt Menschen, die die Fähigkeit haben, im Gespräch Brücken zu bauen. Sie drängen niemanden, seine Meinung oder seinen Standpunkt zu verlassen. Stattdessen versuchen sie, die Meinung der anderen zu verstehen und ihnen eine Brücke zu bauen. Dann braucht sich niemand als Verlierer zu fühlen. Dann baut er zu jedem eine Brücke, die ihn mit den anderen Gesprächsteilnehmern verbindet. 

Es ist eine Kunst Gespräche so zu führen, dass sie nicht spalten, sondern dass zu den unterschiedlichen Standpunkten Brücken gebaut werden, die miteinander verbinden. Wenn der Leiter des Gesprächs spürt, dass sich unversöhnliche Lager gegenüberstehen oder dass dass einer mit seinen Aussagen die anderen vor den Kopf stößt, dann wird er das zwar nicht so stehen lassen. Aber er wird den, der so vehement seine Meinung verkündet, nicht isolieren, sondern ihm eine Brücke bauen, indem er ihm Fragen stellt, um zu erkunden, was sie miteinander verbindet. Anselm Grün aus „Zeit für Versöhnung“ Seite 30f 

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Johannes 20,21-23

Donnerstag 1.6.2023 – Der Fokus: Johannes 20,19-23 Jesus erscheint seinen Jüngern - Johannes 20,21-23 Der Christ als Priester - Samuel Keller

Den Versöhnungsstrom in uns durch permanente Umkehr mit Jesus als Priester wahrnehmen, um anderen Menschen vergeben zu können und auch wie er priesterlich leben zu können, indem wir Vergebung zusprechen können oder eben nicht

Der Lebensstil: 

Johannes 20,21-23 "Friede sei mit euch!", sagte er noch einmal zu ihnen. "Wie der Vater mich gesandt hat, sende ich nun euch." Dann hauchte er sie an und sagte: "Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben, und wem ihr sie nicht vergebt, dem sind sie nicht vergeben." 

Welch ein herrliches Vorrecht, wenn man's kindlich-unmittelbar versteht und ausübt. Seit wir selbst Vergebung unserer Sünden erfahren, stehen wir in einem himmlischen Versöhnungsstrom drin. Jetzt wissen wir, dass wir es ringsum mit Menschen zu tun haben, denen eigentlich ihre Sünden durch das Werk von Jesus am Kreuz schon gesühnt sind: sie wissen es nur nicht. Da sollen wir ihnen durch die Art, wie wir ihnen vergeben, was sie uns angetan haben, Lust machen, sich auch das Grössere, was sie Gott schuldig sind, vergeben zu lassen. An uns sollen sie die priesterliche Vermittlung spüren: diese Menschen können wahrhaft verzeihen. Lassen sich die Leute aber durch uns nicht helfen, so gibt es keine andere Hilfe für sie. Unvergeben - das heißt weil sie die Vergebung nicht annehmen - bleiben ihre Sünden hier auf Erden und droben vor Gott als ihr Ankläger stehen. Das wird zu einem furchtbaren Ernst für sie und, weil sie das jetzt gar nicht glauben und begreifen, für uns, dass wir unsere Beziehungen zu ihnen in solchem Licht der Ewigkeit ansehen. Wie muss da alles unpriesterliche Kleinliche, alle persönliche Empfindlichkeit, alles alberne Gekränktsein verwehen, wenn wir als Gottes Botschafter mit ihnen zu handeln haben in Gottes Namen Samuel Keller aus Evangeliums.net.

Foto Holgus

2.Chronik 23,20+21

Donnerstag 24.6.2021 – Der Fokus: 2.Chronik 23,16-21 Die Erweckung durch den Priester Jojada - 2.Chronik 23,20+21Der Christ als Priester / Das Stadtleben - Frederick B.Meyer

Für den Frieden und die Ruhe in den Städten geistlich und politisch aktiv werden und bleiben, dass sich der Feind und die Gottlosigkeit nicht breit macht, sondern eine Stadt Davids bzw. von Jesus ausgerufen und gelebt wird

Der Lebensstil:

2.Chronik 23,20+21 Nun rief er die Offiziere, die Vornehmen und Großen des Volkes und das ganze Volk zusammen. Dann geleiteten sie den König aus dem Haus Jahwes durch das obere Tor in den Königspalast. Dort nahm er auf dem Königsthron Platz. Das ganze Volk freute sich, und die Stadt blieb ruhig, obwohl Atalja mit dem Schwert getötet worden war.

Das war eine heilsames, wohl durchdachtes und gut ausgeführtes Attentat. Länger konnte es doch nicht geduldet werden, dass ein gottloses Weib wie Athalja den Thron und den Tempel entweihte. Jojada hatte sich durch seine Klugheit und seinen Mut um das ganze Volk verdient gemacht, als er die Welt von ihr befreite. Hier hätten halbe Maßregeln durchaus nicht genügt. Es gibt zu jeder Zeit Anlässe, wo kräftiges, energisches Eingreifen unvermeidlich ist, wenn die Sache Gottes gefördert und seine Ehre gerettet werden soll. Bei vielen tritt uns eine Neigung entgegen, das Böse zu ertragen, anstatt sich aufzumachen, mit fester Hand es anzugreifen und, wenn es nötig ist, es mit den Wurzeln auszurotten. Es wäre für Jojada das bequemste gewesen, er hätte sich im Tempel eingeschlossen und den Dingen ihren Lauf gelassen. Aber desto edler war es von ihm, dass er hervortrat, und mit Tapferkeit dem schleichenden Übel seiner Zeit entgegentrat. Gottes Ruf ergeht dann und wann nach Mithelfern im großen Kampf gegen das Übel. Dieser Ton dringt durch, bis in die Zurückgezogenheit christlicher Gemeinschaften; der Ruf ergeht an charaktervolle Männer und Frauen und verlangt, dass sie hervortreten, dem Übel widerstehen. 

In Juda gab es sicher viele Übel; da ist es nicht nachzuvollziehen, dass die Nachfolger Jojadas ruhig bei ihren heiligen Übungen bleiben, wenn auf dem Kampfplatz der Gesellschaft, im Krieg gegen das Unrecht, die dringende Notwendigkeit nach befreienden Taten sich aufdrängt. 

Wohl sind die Kinder Gottes Bürger des neuen Jerusalems; aber ebenso gewiss sind sie jetzt auch noch Bürger hienieden; deshalb dürfen sie bei den großen öffentlichen Fragen nicht stumm beiseite stehen und warten, bis diese von den Feinden Gottes entschieden werden. Frederick B.Meyer aus Evangeliums.net