Foto Fotolia

.

Johannes 6,32-34

Sonntag 30.3.2025 – SONNTAG LÄTARE - Johannes 6,32-34Jesus als BrotPfarrer i.R. Konrad Maier-Mohns Nürtingen 

Das für uns Menschen wunderbar entstandenes und gebackenes Brot Jesus, mit der kostbaren Rinde, jeden Tag als Grundnahrungsmittel zu uns nehmen, dass unser Lebenshunger gestillt ist und wir als gesättigte Menschenleben können

Die Faszination:

Johannes 6,32+34 Jesus erwiderte: "Ich versichere euch nachdrücklich, es war nicht Mose, der euch das Brot aus dem Himmel gegeben hat, sondern es ist mein Vater, der euch das wahre Brot aus dem Himmel gibt. Denn das Brot, das Gott schenkt, ist der, der vom Himmel herabkommt und der Welt das Leben gibt." "Herr", sagten sie da zu ihm, "gib uns immer von diesem Brot!" Jesus entgegnete: "Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nie mehr hungrig sein, und wer an mich glaubt, wird nie wieder Durst haben. 

Jesus zeigt uns sein Geheimnis im Bild des Brotes. Vom Aussäen, Ernten und Dreschen, durch Mahlen, Teigkneten und Durchsäuern, durch Formen und Backen hat es mehrere Stufen der Verwandlung durchlaufen. Und dann liegt es duftend in unsrer Hand und wird beim Kauen, Schlucken und Verdauen wieder verwandelt in Leben und Lebenskraft. Mit dem Bild vom Brot zeigt sich Jesus als der Gott, der für uns Mensch geworden ist. Er ist uns gleich geworden und gibt sich für uns hin, damit wir satt werden. – In den Verwandlungsstufen des Brotes gibt es auch zerstörerische Vorgänge: Die Dreschflegel schlagen auf die Ähren ein, am Mahlstein werden die Körner zerrieben. Jesus nimmt das auf und sagt: Ich gebe mein Fleisch, mein irdisches Leben, meinen zerbrechlichen Leib hin – das geschieht am Kreuz.
Liebe Gemeinde, wird jetzt das Brot ganz vergeistigt? Löst sich der Duft aus der Backstube, der köstliche Geschmack der Holzofen-Rinde, jetzt auf in theologische Gedanken, Formulierungen und Vorstellungen? Geht das Sinnliche und Leibliche verloren?
Nein, es geht hier auch ums Essen. Schließlich hat die Urgemeinde ja regelmäßig das Brot gebrochen und die Worte Jesu darüber gesprochen: „Nehmet hin und esst, das ist mein Leib, der für euch gegeben wird.“ Das tun wir als christliche Gemeinde nach 2000 Jahren immer noch bei jeder Abendmahlsfeier. Schmecken und sehen, kauen und verdauen. Dabei Jesus empfangen, der sich für uns hingibt. Das geht tatsächlich nur durch Vertrauen. Wir treten in einen intensiven Austausch mit Gott. Im Glauben lassen wir unsre Bedenken und Zweifel und Fragen eine Zeitlang hinter uns. Im Vertrauen auf Gott und auf Jesus werden sie überbrückt. Wir nehmen das Brot des Lebens in uns auf, es wird ein Teil von uns, das ewige Leben pocht in uns. Wenn wir in dieser inneren Bewegung zum Abendmahl gehen, dann kann sich das Sinnliche mit dem Geistigen verbinden. Wir bekommen durch das Brot, durch Jesu Hingabe Anteil an Gott.
 Pfarrer i.R. Konrad Maier-Mohns Nürtingen aus seiner Predigt zum Sonntag Lätare 2025 

Ja Jesus, Du bist mein Brot, mein Grundnahrungsmittel, von dem ich bisher wohl zu wenig gegessen habe, weil ich immer wieder viel zu viel Lebenshunger habe. Lehre mich die Rationen lebendiges Brot jeden Tag zu mir zu nehmen, um die Erfüllung dieser Verheißung zu erleben.