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Jesaja 46,9-10 / Psalm 1,1-3

Montag 18.9.2023 – Die aktuelle Studien Jesaja 46,9-10 / Psalm 1,1-3 – Der Wille Gottes / Der Christ als Baum - LAUIJM 11

Sich dem Willen Gottes hingeben, ihm vertrauen und ihn agieren lassen, um zunehmend erfüllt zu werden und fruchtbar unser Leben führen zu können, das nur eines zum Ziel hat, dass sich Gott durch uns verherrlichen kann

Der Lebensstil:

Jesaja 46,9-10 „Ich bin Gott, und sonst keiner, ein Gott, dem nichts gleicht, der ich zuvor verkündige, was hernach kommen soll, und vorzeiten, was noch nicht geschehen ist, und der ich sage: Was ich beschlossen habe, geschieht, und alles, was ich mir vorgenommen habe, das tue ich.“ 

Was mich angeht, habe ich noch nie richtig gelebt, ich war halb tod, ich war ein verrottender Baum, bis ich schließlich den Ort erreichte, an dem ich voll und ganz, mit äußerster Ehrlichkeit, beschloss und dann immer wieder beschloss, Gottes Willen finden zu wollen und auch diesen Willen erfüllen zu wollen, obwohl jede Faser in mir Nein sagte, und dass ich diese Schlacht in meinen Gedanken gewinnen wollte. Das war, als wäre ein tiefer artesischer Brunnen, in meiner Seele angegraben worden und es quelle daraus eine ungeheure Kraft empor. Ich behaupte noch nicht, dass das auch nur einen einzigen Tag lang wirklich gelungen wäre, aber manche Tage kommen dem Erfolg sehr nahe und jederTag ist von der prickelnden Freude einer großartigen Entdeckung erfüllt. Das ist etwas Ewiges. Das ist etwas Unbesiegbares. Du und ich , wir werden schon bald von unseren Körpern fortgeweht werden. Geld, Lob, Armut, Widerstand – das alles macht nichts aus, denn alles macht nichts aus, denn all das wird in tausend Jahren vergessen sein, aber dieser Gott, der jemanden überkommt, wenn er sich auf ständige Auslieferung einstellt, dieser Geist ist zeitloses Leben. Frank C.Laubach „In jeder Minute bist du da“ 11

Psalm 1,1-3 Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen noch tritt auf den Weg der Sünder noch sitzt, da die Spötter sitzen, sondern hat Lust zum Gesetz des HERRN und redet von seinem Gesetz Tag und Nacht! Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht; und was er macht, das gerät wohl.

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1.Petrus 1,8

Donnerstag 19.10.2023 – Der Fokus: 1.Perus.1,3-12 Die Hoffnung auf eine herrliche Zukunft - 1.Petrus 1,8 Freundschaft mit Gott leben - LAUIJM 62f

Durch die Erfahrung der Liebe Gottes, seine Liebe zunehmend erwidern und eine Freundschaft mit ihm entwickeln, indem wir alles miteinander machen

Der Lebensstil: 

1.Petrus 1,8 Ihn liebt ihr ja, obwohl ihr ihn noch nie gesehen habt, an ihn glaubt ihr, obgleich ihr ihn auch jetzt nicht seht, und jubelt in unsagbarer, von Herrlichkeit erfüllter Freude.

Eine Errungenschaft der Freundschaft ist, dass man Gott immer besser kennenlernt. „wenn sich zwei Menschen ineinander verlieben, kann ein derart starkes Gefühl der Verbundenheit entstehen, dass man womöglich sich selbst   in der vertiefenden Entdeckung des anderen verliert. Das Ich und die geliebte Person werden gleichermaßen real. – Genau auf die gleiche Weise, wie man jede Freundschaft entwickelt: indem man Dinge gemeinsam tut. Die Tiefe und Intensität der Freundschaft wird von der Vielfalt und dem Ausmaß der Dinge abhängen, die wir gemeinsam tun und genießen. Wird die Freundschaft dauerhaft bleiben? Auch dies hängt von der Dauerhaftigkeit unserer gemeinsamen Interessen ab sowie davon, ob sich unsere Interessen in immer weitere Kreise ausdehnen, so dass wir nicht stagnieren. Die beste Freundschaft ist auf Wachstum angewiesen. Sie muss progressiv sein, so wie das Leben selbst progressiv ist. Freunde müssen miteinander gehen: sie können nicht lange auf der Stelle treten, denn das bedeutet der Tod der Freundschaft und des Lebens. – Alles was ich gesagt habe, bleiben bloße Worte, solange man sich nicht daran macht, Gott dabei zu helfen, Unrecht zu beheben, den Hilflosen zu helfen, andere zu lieben und das alles mit Gott zu besprechen. Dann stellt sich ein starkes Gefühl des ganz offenen, warmen, vertrauten Herzens der Wirklichkeit ein. Gott fließt einfach in dich ein und du weißt, dass er in deinem Herzen da ist. Er ist dein Freund geworden, indem er mit dir zusammen wirkt. Frank C.Laubach aus „In jeder Minute bist du da“ Seite 62f


Bibelstudium: Mit Jesus und seinen Jüngern lerndend unterwegs

Wir werden erst dann wie Christus werden, wenn wir ihm mehr Zeit widmen. Jesus hat zu seinen Jüngern (Matthäus 4,19) gesagt; “Kommt mit mir, macht Euch mit mir auf den Weg, sprecht mit mir und hört auf mich, arbeitet mit mir und ruht mit mir aus, esst und schlaft mit mir, und zwar drei Jahre lang täglich, vierundzwanzig Stunden.“ Das war ihr Ausbildungskurs. In der Bibel heißt es: „Er wählte sie aus, dass sie bei ihm seien“, wöchentlich 168 Stunden. 

Wie kann ein Mensch heute diesen Intensivkurs mit Christus machen? Die Antwort ist so einfach, dass sie jedes Kind verstehen kann. Tatsächlich gelingt das ja erst erfolgreich, wenn wir umkehren und wie die Kinder werden. 

Wir nehmen uns täglich eine Stunde Zeit zum Studium. Das heißt, wir lesen täglich mindestens eine Stunde lang immer wieder nachdenklich und mit innerer Gebetshaltung das Leben von Jesus, wie es uns in den Evangelien überliefert ist. Dafür suchen wir immer wieder neue Ansätze und andere Übersetzungen, damit uns die Lektüre nicht zu langweilen anfängt, sondern immer wieder anregend und inspirierend bleibt. So wandern wir mit Jesus durch Galiläa, durch Israel und durch Jerusalem, indem wir mit ihm durch die Seiten seiner irdischen Geschichte wandern. Frank Laubach aus „In jeder Minute bist du da“ Seite 70

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Prediger 3,13

Donnerstag 4.1.2024 – ALTJAHRESABEND nachträglich - Prediger 3,13Die Schöpfung genießen lernenPfarrer Julian Scharpf FellbachLAUIJM 96

Himmel und Erde immer wieder neu zusammen zur Wirkung kommen lassen, indem wir fasziniert unterschiedliche Speisen und die Einzigartigkeit von Gottes Schöpfungen dankbar genießen lernen können, weil Gott uns dazu inspiriert

Die Faszination:

Prediger 3,13 „Denn ein jeder Mensch, der da isst und trinkt und hat guten Mut bei all seinem Mühen, das ist eine Gabe Gottes.“

 Aus diesen Versen spricht die Erfahrung, dass es weise ist, sich die Grenzen der eigenen Möglichkeiten bewusst zu machen. Aus dieser Erfahrung wird aber nicht geschlussfolgert, dass wir die Hände in den Schoss legen sollen. Sondern, dass wir das Leben als ein Geschenk aus Gottes Hand annehmen, das wir in vollen Zügen genießen. „Denn ein jeder Mensch, der da isst und trinkt und hat guten Mut bei all seinem Mühen, das ist eine Gabe Gottes.“ Die Freude am Leben ist auch eine Gabe Gottes, die wir voll ausschöpfen können.

Udo Lindenberg singt in einem seiner zahlreichen Hits: „Nimm dir das Leben! …und lass es nicht mehr los.“ Ich denke, Udo Lindenberg hat vielleicht unbewusst viele Lebensmaximen des Buchs Kohelet übernommen. Diese Sehnsucht nach Leben, nach Genuss, nach Essen, Trinken und Lieben ist zutiefst menschlich, und ihre Erfüllung hat etwas Göttliches.
 
Wie wichtig das Essen ist, wurde mir vor kurzem in einer Reportage über die von der Hamas entführten Kinder bewusst. Die israelischen Soldaten, die die Kinder in Empfang nehmen, bekommen für den Umgang mit den traumatisierten Kindern einen Handlungsleitfaden. Dieser Leitfaden sieht vor, dass die Soldaten zunächst durch einfache Sätze Sicherheit vermitteln: „Ich bin hier, um mich um dich zu kümmern.“ Und gleich nach der medizinischen Versorgung sollen die Kinder ihr Lieblingsessen bekommen, ob Pizza oder Hähnchenschnitzel. Ich vermute, dass keines dieser Kinder je diesen Moment vergessen wird, und es zeigt mir, dass Genuss kein Randthema, sondern lebensbedeutsam ist. „Denn ein jeder Mensch, der da isst und trinkt und hat guten Mut bei all seinem Mühen, das ist eine Gabe Gottes.“

Jesus Christus, die Mitte unseres Glaubens, ist ohne diese existenzielle Dimension des Genusses nicht denkbar. Er verwandelt Wasser zu Wein, damit die Hochzeitsfeier in Kana weitergehen kann. Er lädt Zöllner und Sünder und Ausgestoßene dazu ein, mit ihm zu essen und zu trinken. Er sättigt Tausende mit Brot und Fischen. Er erzählt Gleichnisse vom Feigenbaum, vom Fischnetz, vom neuen Wein in alten Schläuchen, vom Sauerteig, vom Senfkorn, von der selbstwachsenden Saat. Jesus liebt das Leben. In seinen Abschiedsreden hören wir den Spitzensatz: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben“ (Joh 15,5).

Der Höhepunkt dieser Verbindung von leiblicher und geistlicher Sättigung ist das Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern. Wie viel Trauer, Trost und Hoffnung in diesem Sakrament sind, wurde mir vor kurzem in besonderer Weise bewusst. Im Hospiz habe ich eine Frau besucht, die im Sterben liegt. Ich kenne diese Frau seit mehreren Jahren. Ich habe immer ihren Humor und ihre Herzlichkeit geschätzt. Sie hat dem Leben bei allen Schwierigkeiten immer ein Lächeln abgetrotzt. Sie konnte bei meinem Besuch nicht mehr sprechen, nur noch den Kopf bewegen. Und sie hat meine Hand festgehalten.Ihr Wunsch war es, dass wir noch Abendmahl miteinander feiern.

 Und als ich das Abendmahl vorbereitete, habe ich ihr den Traubensaft gezeigt, den ich dabei hatte. Plötzlich hat die Frau energisch mit dem Kopf geschüttelt. Ich war ganz irritiert, was sie mir sagen will. Daraufhin hat der Sohn gelächelt, seine Mutter angeschaut und gefragt: „Willst du lieber Trollinger?“

Die Frau hat dann energisch mit dem Kopf bejaht.
Wir anderen mussten alle lächeln ob der Tatsache, dass ihr das in diesem Moment noch so wichtig ist. Ab diesem Moment war die zuvor angespannte Stimmung gelöst.
Wir haben miteinander unsere Sünde bekannt, gebetet, die Einsetzungsworte des Abendmahls gehört und miteinander Leib und Blut Christi geteilt. „Denn ein jeder Mensch, der da isst und trinkt und hat guten Mut bei all seinem Mühen, das ist eine Gabe Gottes.“ Noch selten wurde mir die Wahrheit dieses Satzes so bewusst wie in dieser Abendmahlsfeier. Ich wünsche uns allen, dass wir heute gut essen, trinken und so guten Mut für das nächste Jahr bekommen. Pfarrer Julian Scharpf, Fellbach in seiner Predigt zum Altjahresabend 2023

Die Vorstellung, dass Religion öde, dumm und verschlafen sei, ist für Gott abstoßend,  denn er hat eine unendliche Vielfalt geschaffen und liebt es, uns zu überraschen. Wenn dich irgendeine verschlafene Frömmigkeitsform anödet, ödet sie vermutlich Gott genauso an. Löse dich von ihr und gehe auf ihn mit einer der unzähligen frischen Formen zu. Wenn unserem Geist die Lebendigkeit seiner Begeisterung von Gott abhanden kommt, ist es am besten, wir verlegen uns auf eine andere Form des Zugangs zu ihm, so wie man am Radio zu einem anderen Sender wechselt. Für diejenigen, die Gottes Sprache kennen, sind jeder Baum, jede Wolke, jeder Vogel, jedes Orchester, jedes Kind, jede Stadt und jede Seifenblase lebendig von Gott erfüllt. Frank C. Laubach aus „In jeder Minute bist du da“ Seite 26