Das selbstlose Geben

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2.Korinther 8,7-9

Mittwoch 27.12.2023 – 2.WEIHNACHTSFEIERTAG nachträglich - 2.Korinther 8,7-9 Das selbstlose GebenRundfunkpfarrerin i. R. Dr. Lucie Panzer, Stuttgart

Im Glauben, in der Erkenntnis, in der Liebe und durch unseren Lebensstil zunehmend gesättigt und reich werden lernen, dass wir erfüllt gerne an die abgeben können, die uns auf dem Herzen liegen

Die Orientierung: 

2.Korinther 8,7-9 Aber so, wie ihr euch in jeder Beziehung hervortut: im Glauben, in der Redegabe und der Erkenntnis, in allem Fleiß und der gegenseitigen Liebe, die wir in euch geweckt haben, so solltet ihr euren Reichtum auch in diesem Gnadenwerk zeigen. Ich sage das nicht als Befehl, sondern ich gebe euch Gelegenheit, durch den Eifer der anderen die Echtheit eurer Liebe zu prüfen. Ihr kennt ja die Gnadentat unseres Herrn Jesus Christus: Er, der reich war, wurde bettelarm für euch, damit ihr durch seine Armut reich würdet. 

„Ihr seid reich“, schreibt Paulus den Korinthern. Dabei gehörten die Christen dort in Korinth eher zu denen, die nicht so viel hatten. Aber Paulus findet: Ihr seid reich. Reich in allen Stücken. Reich in dem, was wichtig ist. Ihr seid reich im Glauben. Ihr wisst, worauf ihr euch verlassen, worauf ihr vertrauen könnt, auch wenn unsere Welt nicht das Paradies ist und keine Blumenwiese. Ihr glaubt an Gott. Ihr vertraut auf Gott, der an eurer Seite ist und bleiben wird. Das ist es, was euer Leben reicher macht. Wie das aussehen kann? Ein junger Kollege, der seinen Beruf aufgibt, weil er etwas Neues sucht, hat mir gesagt: „Ich weiß nicht genau, was als nächstes auf mich wartet. Es wird ein Schritt ins Offene. Aber ich gehe ihn in dem Vertrauen, welches ich auf meiner Pilgerreise nach Santiago de Compostela gelernt habe: Das, was dran ist, wird kommen.“ Wie schön, wenn einer so mutig vorangehen kann. Wie reich man da ist!

Sie wollten, dass das auch andere hören und erfahren: Gott ist einer von uns. Sie breiteten aus, was sie gehört und gesehen hatten. Gott ist bei uns. Er lebt mit uns. Wir können uns auf ihn verlassen. Er ist nicht weit oben, dort, wo nur die Reichen und die Schönen sind. Er ist hier bei uns, da, wo es manchmal nicht gut riecht und wo man nicht weiß, wie es weitergehen soll. Da steht Gott bei denen, die auf ihn trauen. Das hat die Hirten eifrig gemacht. Paulus schreibt: Das kann und sollte auch euch eifrig machen. Eifrig im Geben. Gebt denen, die ärmer sind als ihr. Gebt ihnen Anlass, auch auf Gott zu vertrauen – weil sie merken, dass Mitmenschen ihnen geben. Es ist gut, dass das Spendenaufkommen der Hilfsorganisationen an Weihnachten größer ist als sonst im Jahr. Alle sollen es spüren: Gott kümmert sich auch um uns, denn andere kümmern sich um uns und geben für uns. So können auch die Armen leben. Sie werden immer noch nicht wohlhabend sein. Aber ihr Leben wird reicher. Reicher an Lebensfreude und an Gottvertrauen und an Liebe.
 
Das bleibt hoffentlich noch lange in unseren Köpfen und unseren Herzen, liebe Gemeinde, dieser Satz über Jesus Christus: „Obwohl er reich ist, wurde er doch arm, damit ihr reich würdet.“ Alle. Wir alle. Deshalb können wir singen: „Das hat er alles uns getan, sein groß Lieb zu zeigen an. Des freu sich alle Christenheit und dank ihm des in Ewigkeit“ (EG 23, 7).
 Rundfunkpfarrerin i. R. Dr. Lucie Panzer, Stuttgart aus ihrer Predigt zum 2.Weihnachtsfeiertag 2023

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Lukas 21,2-4

Dienstag 11.12.2007 – Der Fokus: Lukas 21,1-4 Das kleine aber unermesslich große Opfer der WitweLukas 21,2-4 – Die praktische Lebensführung > Das selbstlose Geben - Mutter Theresa 

Nicht selbstgefällig von unserem Überfluss leben und von dem was wir geistlich oder karitativ an Geld und Engagement spenden, sondern aus unserer Armut über unsere Verhältnisse Gott zu leben und zu geben, was er uns aufzeigt

Der Lebensstil:

Lukas 21,2-4 Er sah auch wie eine arme Witwe zwei kleine Kupfermünzen, zwei Lepta, hineinsteckte. Da sagte er: "Ich versichere euch, diese arme Witwe hat mehr eingelegt als alle anderen. Denn die anderen haben nur etwas von ihrem Überfluss abgegeben. Sie aber hat alles hergegeben, was sie selbst dringend zum Lebensunterhalt gebraucht hätte."

Ihr müsst von dem geben, was euch etwas kostet. Es genügt nicht, einfach nur das weiterzugeben, was ihr sowieso nicht braucht, sondern gerade auch das, was ihr eigentlich nicht geben könntet oder nicht geben wolltet, etwas, an dem ihr hängt. Eure Gabe wird dadurch zu einem Opfer, das in den Augen Gottes wertvoll ist. So etwas nenne ich handelnde Liebe. Jeden Tag sehe ich, wie diese Liebe bei Kindern, Männern und Frauen wächst. - Eines Tages ging ich die Straße hinunter. Ein Bettler kam auf mich zu und sagte: „Mutter Teresa, alle schenken dir etwas; auch ich möchte dir eine Kleinigkeit schenken. Heute habe ich nur 29 Centimes an einem ganzen Tag bekommen und ich möchte sie dir schenken.“ Ich überlegte einen Augenblick; wenn ich diese 29 Centimes nehme (die fast nichts wert sind), wird er an diesem Abend wohl nichts zu essen bekommen, aber wenn ich sie nicht annehme, werde ich ihn traurig machen. Also habe ich die Hand ausgestreckt und das Geld genommen. Niemals habe ich auf einem Gesicht eine so große Freude gesehen wie bei diesem Mann, so froh war er, Mutter Teresa etwas schenken zu können! Es war ein großes Opfer für ihn, der den ganzen Tag über in der prallen Sonne diese lächerliche Summe erbettelt hatte, mit der man nichts anfangen konnte. Aber ebenso wunderbar war es, dass diese wenigen Münzen, auf die er verzichtet hatte, einem Reichtum gleichkamen – denn sie wurden mit einer so großen Liebe gegeben. Mutter Theresa