Foto Fotolia

Johannes 4,34

Mittwoch 19.10.2016 – Johannes 4,34 - MERCHK 362 - Jesus als Sohn

Zunehmend leer, sich vom Leben Gottes füllen lassen, von dem wir und dann andere - wie von bestem Wein - kosten können. Foto Fotolia

Die Faszination: Johannes 4,34 Jesus spricht zu ihnen: Meine Speise ist die, daß ich tue den Willen des, der mich gesandt hat, und vollende sein Werk. Dein Wille geschehe wie im Himmel, also auch auf Erden.

Der Mensch, der sich der Kontemplation hingibt, wendet sich der schweren, unverständlichen und schlichten Form der Buße zu, weil sie seiner Seele Ruhe geben und ihn mit Frieden erfüllen kann. Dennoch ist sein Motiv, diese Mittel zu praktizieren, jetzt nicht mehr sein Wissen darum, dass sie sein Herz reinigen und vervollkommnen, sondern einfach der Umstand, dass er in nichts mehr ruhen kann, was seinem eigenen Willen entspringt. Sein Friede liegt jetzt im Willen eines anderen. Er findet seine Freiheit in der Abhängigkeit von Gott auf dem Weg über einen anderen. Das ist der wirklich kontemplative Mensch. Er nährt sich vom Gehorsam und findet seinen Frieden in der Einfachheit eines Kindes oder Novizen, denn deren Einfachheit ist mehr oder weniger eine Art von negativer Einfachheit: die Einfachheit solcher, in denen sich die Fähigkeit zu kompliziertem Verhalten noch nicht entwickeln konnte. Im Kontemplativen dagegen hat sich jetzt alles Komplizierte zu legen begonnen und es vergeht im Einssein und Leersein und inneren Frieden. – Der von seinem Leersein genährte, mit Armut ausgestattete und durch seinen einfachen Gehorsam von allem Kummer befreite Kontemplative trinkt aus dem Willen Gottes in allen Dingen Stärke und Freude. Thomas Merton MERCHK 362

Ja abba Vater, Du bist der, der uns aus Deinem Willen zu trinken gibt. Das sind die besten Weine aber auch schwere, bittere Kelche, die Du uns vorsetzt, aber wir trinken sie oft nicht, weil sie uns noch nicht schmecken. Wir sind dann noch nicht leer geworden, weil wir noch von schlechten Weinen trinken, die uns zwar Erleichterung versprechen, aber uns einfach nicht gut tun. Wir können wohl wirklich nur einen Platz genießen, nämlich den in Deinem Willen. Lass mich deinen Willen heute zielsicher erkennen, wie bei einer Weinprobe, dass ich Frieden genießen und ihn weitergeben kann.