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Apostelgeschichte 23,6+7 / 1.Korinther 15,55

Freitag 15.8.2025 – Der Fokus: Apostelgeschichte 23,1-11 Paulus im Aufruhr vor dem Hohen Rat - Apostelgeschichte 23,6+7 / 1.Korinther 15,55Die Auferstehung - Alois Prinz PRIDEC 202-204

Die Auferstehung als Christen öffentlich feiern und das Auferstehungsleben durch Christus in uns weiter zunehmen lassen

Die Orientierung:

Apostelgeschichte 23,6+7 Weil Paulus nun aber wusste, dass der Hohe Rat zum Teil aus Sadduzäern und zum anderen Teil aus Pharisäern bestand, rief er in die Versammlung hinein: "Brüder, ich bin ein Pharisäer und stamme aus einer Pharisäerfamilie. Wegen der messianischen Hoffnung Israels stehe ich hier vor Gericht und weil ich glaube, dass die Toten auferstehen!" Kaum hatte Paulus das gesagt, da brach ein Streit zwischen den Pharisäern und den Sadduzäern los und der Rat spaltete sich in zwei Lager.

Am Tag nach der Verhaftung ließ er Paulus vor die Hohenpriester und den Hohen Rat bringen. In dem Bericht, den Lukas von dieser Versammlung gibt, benimmt sich Paulus zunächst ziemlich aufmüpfig. Er macht vorlaute Bemerkungen, und als ihm der Hohepriester Hananias daraufhin eine Ohrfeige geben lässt, wirft er ihm ein deftiges Schimpfwort an den Kopf. Er nennt ihn eine getünchte Mauer, und solche weiß getünchten Mauern gab es nur bei Gräbern und Aborten.

Doch Paulus ist nicht nur ein unbeherrschter Heißsporn,er kann auch sehr geschickt taktieren. Er lenkt das Gespräch auf das Thema Auferstehung und spaltet damit sofort die Versammlung. Die einen, die Sadduzäer, glauben nämlich nicht an Auferstehung, an Engel und an Geister; die anderen, die Gruppe der Pharisäer, dagegen schon, und sie nehmen Paulus deshalb in Schutz. Darüber kommt es nun zu einem so lautstarken Schlagabtausch, dass Claudius einschreiten und Paulus in Sicherheit bringen muss. 

Für Paulus sind das alles billige Vertröstungen und Humbug. Die Rede von einer Existenz über den Tod hinaus oder von Auferstehung ist für ihn leeres Geschwätz, wenn nicht die entscheidende Voraussetzung anerkannt wird dass nämlich Christus gestorben und auferstanden ist. Wenn Christus nicht auferweckt worden ist, so schrieb er an die Korinther, dann ist euer Glaube nutzlos. Das heißt, ein Nachher gibt es nicht etwa von Natur aus, sondern einzig und allein durch einen Akt von außen, dadurch, dass Gott aus Liebe zu den Menschen sogar den Tod auf sich genommen hat. Durch seine Auferstehung hat er laut Paulus bewiesen, dass seine Liebe stärker ist als der Tod. Und wenn ein Mensch an diese Heilstat glaubt, dann verliert auch für ihn der Tod seinen Schrecken. Verschlungen ist der Tod vom Sieg, so beschreibt es Paulus und ruft triumphierend aus: Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel? 1.Korinther 15,55 Natürlich muss auch ein gläubiger Mensch sterben, daran führt kein Weg vorbei, aber für ihn ist der Tod nicht mehr das absolute Ende, sondern ein Übergang oder ein Durchgang. Es vollzieht sich mit ihm eine Verwandlung.

Paulus behauptet jedoch nicht, dass der Mensch in ein ganz und gar anderes Wesen verwandelt werde oder aufgehe in einer Gottheit wie ein Tropfen im Meer. Und schon gar nicht denkt er, dass nur ein Teil des Menschen wie die Seele weiterlebe. Dazu bejaht Paulus viel zu sehr das irdische Leben. Für ihn kann man den Menschen nicht zerlegen in verschiedene Teile, in einen Körper, der verfällt, und eine Seele, die bleibt.

Für Paulus ist der Mensch eine Einheit und nur als Ganzes kann er wiederauferstehen. Romano Guardini, für den die Gedanken des Paulus die Grundlage für den christlichen Glauben an ein Leben nach dem Tod sind, hat darum auch eine rein geistige Auferstehung als ziemlich gleichgültig bezeichnet, weil sie der Wirklichkeit des Menschen, vor allem seiner Individualität, seiner Unverwechselbarkeit und Einzigartigkeit, nicht gerecht wird. Was wir später sein werden, ist demnach leiblich und geistig zugleich. Es ist eine Einheit, die jeder schon zu Lebzeiten erfahren kann, wenn er glücklich ist oder wenn ihm die Liebe gelingt. Alois Prinz aus „Der erste Christ“ Seite 202 / 204 

Danke mein Gott, für die wunderbare Verwandlung, die in uns Menschen, die Christen geworden sind, stattgefunden hat. Was wollen wir mehr, es gibt nicht mehr als das Auferstehungsleben von Christus in und durch uns, die auch durch den Tod schreiten kann. Ja dieses Leben soll mich weiter durchdringen. Danke für die letzten Wochen, die eine weiter Vertiefung dieser Erkenntnisse ausgelöst und weiterentwickelt haben.