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Hohelied 2,10-12

Montag 5.12.2022 – SONNTAG 2.ADVENT - Predigttext: Hohelied 2,8-13 – Hohelied 2,10-12Jesus der Liebhaber -  Pfarrerin Gabriele Walcher-Quast – Wie soll ich Dich empfangen ... EGB11

Im grauen Alltag des Winters, sich schön machen lassen durch die Liebesbriefe des Geliebten und ihn voll Sehnsucht erwarten, bis seine Liebe uns erfüllen kann und er sich über unsere Begegnung freuen kann.

Die Faszination: 

Hohelied 2,10-12 Mein Freund antwortet und spricht zu mir: Steh auf, meine Freundin, meine Schöne, und komm her! Denn siehe, der Winter ist vergangen, der Regen ist vorbei und dahin. Die Blumen sind hervorgekommen im Lande, der Lenz ist herbeigekommen, und die Turteltaube lässt sich hören in unserm Lande. 

Frühlingsduft und Liebesgeflüster. Wahrlich: da kündigt sich ein anderer Advent an. „Wie soll ich dich empfangen und wie begegn ich dir?“ Diesmal nicht als das göttliche Kind in der Krippe – süß, unschuldig, zart, oder auch: süßlich, kitschig, harmlos. „Wie soll ich dich empfangen und wie begegn ich dir“ – dem lustvoll- sinnlichen Geliebten? Du kommst mit Leidenschaft zur Welt. Stürzt dich als Liebender ins Weltabenteuer. Als körpernaher Freund, der hüpft und springt wie eine Gazelle, und wie ein junger Hirsch, sprengst du meinen Advent, meine Erwartung. Es knistert vor Sehnsucht, Begehren und Verlangen. Du suchst das Abenteuer, suchst die Liebesbeziehung mit uns Menschen, mit deiner Gemeinde, mit mir. Ich erwarte einen, der hilft und tröstet und rettet – und du kommst als Geliebter, sinnenfroh und sinnlich. „Wie soll ich dich empfangen und wie begegn ich dir?“ Du willst unsere Liebe. Du willst meine Liebe, willst von mir begehrt und leidenschaftlich herbeigesehnt werden.

Sinnlich und lebendig feiern wir diesen Advent 2022: voller Sehnsucht nach Christus, dem Geliebten, der Seele, Geist und den ganzen Körper erfüllt. Der uns ganz werden lässt, jede Zelle spürend, pulsierend, offen, seidig berührt, mit Zärtlichkeit erfüllt, überfließend, tastend.
Sinnlich und lebendig feiern wir Advent, mit dem Gefühl für jedes Haar auf unserem Kopf, jede Zelle in unserem Körper, jeden Wirbel unter der Haut, zart bespannte Flügel der Schulterblätter, Herz und Nieren, dem Geschmack eines Kusses auf den Lippen, zarte Berührung der Wangen, ein Hauch von Paradiesesduft in der Nase. Sein Sinn und seine Sinnlichkeit, sein Blick, seine lockende Stimme, Lust und Freude leiten und trösten uns. 
Pfarrerin Gabriele Walcher-Quast, Heilbronn aus ihrer Predigt zum 2.Advent 2022

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Hesekiel 32,1 / Hohelied 2,14

Donnerstag 3.11.2022 – Der Fokus: Hesekiel 32,1-16 Die Weissagung über den erlegten Drachen Pharaoh - Hesekiel 32,1 / Hohelied 2,14  - Das ergehende, prophetische Wort Gottes an uns  - Frederick B.Meyer

Auf das Reden Gottes warten und hören, wie eine hingegebene Geliebte auf ihren souveränen Geliebten, um für Gott wesentlich wirken zu können

Die Orientierung:

Hesekiel 32,1 Am 1. März im 12. Jahr unserer Verbannung kam das Wort Jahwes zu mir.  

Wir bringen oftmals unsere Worte vor Gott, sind aber nicht ebenso bereit, sein Wort an uns aufzunehmen. Es tritt häufig an uns heran, wenn wir zu sehr mit anderem beschäftigt sind, um es zu vernehmen. Nicht jedes Kind Gottes ist still und aufmerksam genug, um das Flüstern der leisen, sanften Stimme Gottes zu vernehmen. Wenn sie aber an uns ergeht und die vielen anderen Stimmen, die unser Herz und Leben erfüllen, übertönt, dann tun wir wohl daran, wenn wir, wie Hesekiel, sorgfältig diese denkwürdigen Tage auf den Tafeln unseres Herzens also eintragen: „An diesem Tage redete Gott mit meiner Seele.“

Es ist gut, sich besondere Tage im Verlaufe der Jahre zu merken: den Tag unserer Bekehrung oder unserer Übergabe an Gott; den Tag der Erlösung aus schwerer Trübsal; den Tag, da Er uns eine neue Pflicht auferlegte; den Tag, an dem der goldener Schein des Paradieses uns bestrahlte. Auch Paulus hielt, trotz seines vielbeschäftigten Lebens, den Tag fest in seinem Gedächtnis, da er entzückt ward bis in den dritten Himmel.

Lasset uns um göttliche Mitteilungen bitten, und dann auf unser Angesicht niederfallen, wenn Gott mit uns spricht. Seien wir aufmerksam, dass wir seinen gnädigen Ruf nicht überhören. In den Worten des Hohenlieds wollen wir den himmlischen Bräutigam bitten: „Lass mich deine Stimme hören, denn deine Stimme ist süß.“ (Hohelied 2,14) Dann mögen wir schlafen, aber unser Herz wacht, und wir werden die Stimme unseres Freundes erkennen, der an der Türe wartet und ruft: „Tue mir auf, meine Schwester, meine Taube, meine Fromme.“ Ach, wer kann die Tiefe solchen vertraulichen Umgangs ergründen, wenn das Wort Gottes also zu uns geschieht und wir darauf antworten dürfen! Dieser Verkehr wird aber sofort aufhören, wenn wir wohl hören, aber es am Gehorchen fehlen lassen. Demut und Gehorsam sind die unerlässlichen Bedingungen des Umgangs mit Gott. Frederick B.Meyer aus Evangeliums.net

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Dienstag 19.5.2020 – Der Fokus: Hohelied 2,1-17 Das wunderbare Liebesspiel des LiebespaaresHohelied 2,16 / Epheser 3,19Jesus der LiebhaberHolgus / DEIAGD 72 - Der Meilenstein: Als Geliebte Gottes erkannt werden

Das Umwerben von Jesus zulassen und immer wieder genießen, um als umfassend Geliebte von unseren Mitmenschen erkannt zu werden

Die Fazination:

Hohelied 2,16 Der Geliebte ist mein und ich bin sein; er weidet in den Lilien. Epheser 3,19 die Liebe Christi erkennen, die doch alle Erkenntnis übertrifft, auf dass ihr erfüllt werdet mit der Fülle Gottes

Unsere Beziehung zu Jesus gleicht der Liebe eines Liebespaares, das sich in der Fülle der Natur trifft. Vor der ersten Liebe, die wir erwidern können, sucht er uns schon, um uns zu werben. Die erste Liebe ist wohl das Höchste, was wir bisher in unserem Leben erfahren haben. Nach der ersten Liebe kommen unendlich viele, immer wieder neue und andersartige auf. Seine Liebe sollen wir ja erkennen, die alle Erkenntnis übersteigt, um ihn zunehmend mehr lieben zu können. Diese Lieben sollen uns zu seinem Eigentum machen und ihn zu unserem. Leider entwickelt sich dieser Prozess – sein Eigen zu sein - nur langsam, obwohl wir am Anfang glauben, dass dies schon geschehen ist. Alle unsere Lebensbereiche will er lieben können. Wollen wir das zulassen? Er freut sich nur an "Jungfrauen", die alleine von seiner Liebe leben wollen und sich dafür schön machen. Es tut gut, sich von ihm immer wieder umwerben zu lassen, mit jedem Wort, das aus seinem Mund kommt und mit jeder Tat, die er damals getan hat und heute noch an uns tut. Holgus 19.5.2020

Ich möchte nur ihn haben und ganz sein Eigentum sein. Bruder Lorenz, zitiert von Reinhart Deichgräber aus “All meine Gedanken sind bei Dir” Seite 72

Ja mein Geliebter, es tut mir gut heute morgen mit Dir zusammen zu sein und mich für ein Leben mit Dir aufbauen zu lassen. Wie schön wäre es heute diesen Tag ungestört mit Dir teilen zu können. Aber vielleicht geht es auch während eines Alltags mit seinen Aufgaben und seinen Beziehungen. Ja ich möchte von den Menschen als Liebender deutlich und Geliebter erkannt werden.

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Johannes 20,1+14-17 / Hohelied 3,1+3

Dienstag 30.5.2023 – Der Fokus: Johannes 20,1-18 Jesus erscheint Maria Magdalena am leeren Grab - Johannes 20,1+14-17 / Hohelied 3,1+3In Berührung mit Jesus sein - GRÜBVJ 40 

Jesus immer wieder suchen wie Maria Magdalen und dann wahrnehmen, dass er unsichtbar da ist, aber trotzdem von uns umarmt werden und seine liebe genossen werden kann

Die Faszination: 

Johannes 20,1 / 20,14-17 Früh, am ersten Wochentag, als es noch dunkel war, ging Maria aus Magdala zum Grab. Sie sah, dass der Stein, der den Eingang zur Grabhöhle verschloss, weggerollt war. / Als sie über die Schulter zurückblickte, sah sie auf einmal Jesus dastehen, erkannte ihn aber nicht. Er sagte: "Frau, warum weinst du? Wen suchst du?" Sie dachte, es sei der Gärtner und sagte: "Herr, wenn du ihn fortgenommen hast, sag mir bitte, wo er jetzt liegt. Dann gehe ich und werde ihn holen." "Maria!", sagte Jesus. Da drehte sie sich um und rief: "Rabbuni!" Das ist Hebräisch und heißt: Mein Lehrer! 

Die tiefste Frauenfreundschaft verbindet Jesus mit Maria von Magdala. Aus Maria Magdala hat Jesus sieben Dämonen ausgetrieben. Sie verdankt ihm ihr Leben. Als Jesus stirbt, bricht für sie eine Welt zusammen. Aber ihre Liebe überdauert den Tod. Ihre Begegnung mit dem Auferstandenen ist eine Liebesgeschichte. Johannes beschreibt ihr frühes Aufstehen und ihre Suche nach dem geliebten Herrn in der Sprache des Hoheliedes. “Des Nachts auf meinem Lager suchte ich ihn, den meine Seele liebt. Ich suchte und fand ihn nicht.“ (Hohelied 3,1) „Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab, schreibt Johannes (Johannes 20,1) Doch Jesus den sie liebt findet sie nicht. Das Grab ist leer. Aber sie lässt nicht los. Dreimal klagt sie, dass man ihren Herrn aus dem Grab genommen hat und das sie nicht wisse, wohin man ihn gelegt habe. Zuletzt wendet sie sich an den Gärtner. Doch in dem vermeintlichen Gärtner spricht Jesus sie selbst an mit dem Wort, das ihr Herz berührt und sie verzaubert! „Maria!“ Da wendet sie sich um, da wird sie völlig verwandelt, umgedreht, und sagt zu Jesus: „Rabbuni. In diesem Wort „Rabbuni“ drückt sie ihre Liebe zu Jesus aus. Jesus ist nicht nur ihr Meister, den viele verehren, sondern er ist ihr Meister, zu dem eine tiefe Beziehung gewachsen ist. Er gehört ihr. Und so tut sie, was das Hohelied als Ausdruck der Liebe beschreibt: „Ich packe ihn, ließ ihn nicht mehr los“ (Hohelied 3,4) Jesus lässt die Berührung geschehen. Aber er setzt ihr auch die Grenze: „Halte mich nicht länger; denn ich bin noch nicht; denn ich bin noch nicht zu m Vater hinaufgegangen.“ (Johannes 20,17) Jesus ist ihr Freund. Aber seine Sendung geht weiter. Er muss hinaufsteigen zum Vater. Von dort her wird er immer wieder in die Mitte seiner Jünger kommen. Und er wird im Herzen von Maria wohnen. Er wird auch seine Freundschaft über den Tod hinaus leben. “ Anselm Grün aus „Bilder von Jesus“ Seite 40